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TU Dresden
Ein gemeinsames Projekt mit Uni Leipzig DE EN
SECAI Jahresbericht

17.07.2025

SECAI feiert 3-jähriges Jubiläum

Am 1. Juli feierte SECAI das dreijährige Bestehen der School und begrüßte besondere Gäste: Die Agentur IMAP zusammen mit externen Fachgutachtenden besichtigten SECAI vorort im Rahmen der Evaluation des Zuse Schools Programms. Im Rahmen dieser Begutachtung werden die Wirkkraft und Zukunftsfähigkeit des Programms evaluiert. Die Ereignisse in und Erfolge von SECAI sind ebenfalls im zeitgleich veröffentlichten Jahresbericht für das Jahr 2024 einsehbar, der einen umfassenden Rückblick auf die zentralen Ereignisse und Entwicklungen im dritten Jahr des Bestehens der Zuse School bietet.

Der SECAI-Jahresbericht zeigt die Entwicklungen in SECAI in 2024 zur Etablierung der School als exzellente Ausbildungs- und Forschungsumgebung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und beleuchtet zentrale Fortschritte in Forschung, Lehre und internationaler Kooperation. Darüber hinaus bietet er Einblicke in strategische Entwicklungen, neue Partnerschaften sowie die vielfältigen Aktivitäten der SECAI-Mitglieder im In- und Ausland. Im Rahmen der Begehung durch die externen Fachgutachtenden wurde eine Auswahl dieser Höhepunkte in einem lebendigen und interaktiven Programmtag präsentiert. Studierende, Promovierende und Professor:innen brachten sich in Vorträgen und Diskussionsrunden aktiv ein und stellten unter anderem aktuelle Entwicklungen, Forschungsperspektiven und -highlights sowie Chancen und Möglichkeiten für die Forschenden innerhalb von SECAI vor.

Excellence in Lehre und Wissenschaft

Im Herzen von SECAI befindet sich die SECAI Graduate School und das Stipendienprogramm, um die nächste Generation von KI-Experten auszubilden. Insgesamt umfasst die Graduate School 31 Doktorand:innen und Clincian Scientists, wobei in 2024 mit Carolin Schimmelpfennig und Gregory Veldhuizen die ersten beiden Mitglieder ihre Ausbildung in der Graduate School erfolgreich abgeschlossen haben. Im Rahmen des Stipendienprograms wurden inzwischen über 80 Stipendien vergeben.

(von l. nach r.) Die Südafrikanischen Austauschstudenten Luke Slater, Lucas Carr und Aidan Bailey © Sven Ellger

(von l. nach r.) Die Südafrikanischen Austauschstudenten Luke Slater, Lucas Carr und Aidan Bailey

Neben der erfolgreichen Aufnahme der dritten Kohorte vielversprechender Studierenden und Doktorand:innen aus der ganzen Welt konnte SECAI im vergangenen Jahr im Sommersemester drei Austauschstudierende aus Südafrika an der TU Dresden begrüßen. Der Aufenthalt wurde im Rahmen eines von SECAI initiierten und finanzierten Austauschprogramms ermöglicht und resultierte in Forschungskooperationen und gemeinsame Publikationen über den Aufenthalt hinaus. Die Kooperation mit der University of Cape Town ist ein Beispiel, wie die Zuse Schools ihr Stipendienprogramm und internationalen Forschungsnetzwerke einsetzen, um intensive und nachhaltige Formen des wissenschaftlichen Austauschs zu fördern.

Ergänzend dazu werden Doktorand:innen und herausragende Studierende von der Universität Leipzig und TU Dresden bei Forschungsreisen und -aufenthalten an führenden internationalen Partnerinstitutionen unterstützt. In 2024 besuchten zahlreiche SECAI-Forschende internationale Partner, Summer Schools, Symposien und Konferenzen. Zum Beispiel vertrat Jonas Karge, Doktorand bei SECAI, die drei DAAD Zuse Schools of Excellence in AI bei der Konferenz „Generative AI: Pathways to Democratization, Transparency and Sustainability“ in Tokio. Im Anschluss nahm er an der 25th International Conference on Principles and Practice of Multi-Agent Systems (PRIMA-24) teil, wo er für seine Arbeit „Taming Dilation in Imprecise Pooling“ mit dem Best Student Paper Award ausgezeichnet wurde.

Die Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie

Um Deutschlands Vorreiterrolle im Bereich der KI zu unterstützen, schafft SECAI eine Plattform für den intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie. SECAI ist z.B. aktiver Partner im bundesweiten Robotics Institute Germany (RIG), das zukunftsweisende Antworten auf Herausforderungen wie Fachkräftemangel, demografischen Wandel und Klimawandel erarbeitet. Unter der Leitung der SECAI-Fellows Stefanie Speidel und Frank Fitzek liegt der Fokus auf innovativen Lehrmodulen, Forschungs- und Gründungsprogrammen für Studierende, dem Aufbau eines Medizintechnik-Clusters sowie weiteren robotikbasierten KI-Initiativen und Outreach-Formaten.

Darüber hinaus erfahren SECAI-Doktorand:innen Unterstützung bei der Gründung von Start-ups in Programmen wie LaunchHub42 in Dresden und SMILE in Leipzig. Durch die Zusammenarbeit mit diesen Programmen und das Netzwerk der School in die Industrie fördert SECAI gezielt den Transfer von KI-Innovationen in die Anwendung und stärkt die regionale Gründungslandschaft. Seit der Gründung der School gingen bereits drei vielversprechende Spin-offs aus dem SECAI-Umfeld hervor:

  • Soron Systems – autonome Navigation mobiler Roboter und Drohnen
  • StratifAI – multimodale KI-Modelle zur prognostischen Unterstützung in der Onkologie
  • AI-DT – beschleunigtes Protein-Design durch KI-gestützte Rechenmethoden

SECAI prägt den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs

Mit Unterstützung von SECAI initiierte Fellow Roberto Calandra im September 2024 die erste Touch Sensing and Processing Summer School. Die Veranstaltung bot 40 Teilnehmenden aus 15 Nationen die Möglichkeit, sich intensiv mit dem noch jungen, doch rasch wachsenden Forschungsfeld der KI-gestützten taktilen Sensorik auseinanderzusetzen und sich mit führenden Expert:innen aus der Forschung und Industrie auszutauschen. Im Dezember 2024 fand in Leipzig die Winter School „Artificial Intelligence, Media and Democracy“ statt – als eine internationale Kooperation der Universität Leipzig, der Universität Padua (Italien) und dem Sapir Academic College (Israel). Darüber hinaus unterstützt SECAI weitere wissenschaftliche Veranstaltungen, z.B. die Cape-KR, die an der University of Cape Town stattfindet.

Gruppenfoto der Touch Sensing and Processing Summer School

Gruppenfoto der Touch Sensing and Processing Summer School

Beim zweitägigen Sächsischen KI-Kongress tauschte sich Fellow Stefanie Speidel mit dem sächsischen Ministerpräsident Michael Kretschmer im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Zukunft der KI aus. Die Veranstaltung brachte zentrale Akteur:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um über die konkrete Umsetzung und Anwendung Künstlicher Intelligenz in der Praxis zu diskutieren. Im Fokus standen zudem aktuelle Forschungsperspektiven in der KI, die Bedeutung von Leuchtturmprojekten wie SECAI und den Exzellenzclustern – sowie die Rolle des Innovationsstandorts Dresden.

Stefanie Speidel und Michael Kretschmer auf dem KI-Kongress

Stefanie Speidel und Michael Kretschmer auf dem KI-Kongress

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Dresdner Sinfonieorchesters verschmolzen Technologie und Musik in einem innovativen Konzert. Nach einem konventionellen ersten Teil unter Leitung eines menschlichen Dirigenten übernahm ein dreiarmiger kollaborativer Roboter den Taktstock. Die technische Umsetzung dieses außergewöhnlichen Moments verantworteten Fellow Frank Fitzek und sein Team. In enger Abstimmung mit dem Dirigenten und den Musiker:innen leitete das technologische Werkzeug das Orchester sicher durch komplexe rhythmische Passagen – und schuf so ein unvergleichliches Konzerterlebnis.