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TU Dresden
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Gruppenfoto TSPSS 2024

20.09.2024

SECAI bringt die Touch Sensing und Processing Community bei ihrer ersten Summer School zusammen

Die erste Touch Sensing and Processing Summer School brachte 40 Teilnehmer:innen aus 15 Nationen in Pirna bei Dresden zusammen, um taktile Sensorik in der Robotik zu diskutieren. Unter der Leitung von Roberto Calandra bot die Veranstaltung internationalen Forscher:innen eine Plattform zum Austausch mit führenden Expert:innen und legte den Grundstein zur Förderung und Ausbildung neuer Talente in diesem bedeutenden Forschungsfeld. Taktile Sensoren gelten als Schlüssel zum nächsten Durchbruch in der robotischen Manipulation.

Was Aufgaben betrifft, die uns Menschen kognitiv herausfordern, sind Computer und KI-Technologien in einigen Bereichen bereits weit voraus. Doch sobald diese Systeme physisch mit ihrer Umgebung interagieren sollen, erreichen sie oft nicht mehr als die motorischen Fähigkeiten eines Kleinkindes. In einem Punkt sind sich die Forscher:innen, die diese Summer School zusammenbringt, einig: Die reine Verarbeitung von Bilddaten liefert nur unzureichende Informationen über die Eigenschaften der Objekte, die robotische Systeme manipulieren sollen. Gerade Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Gewicht und Härte spielen eine zentrale Rolle, wenn robotische Systeme in einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen flexibel eingesetzt werden sollen. Taktile Sensoren bieten daher eine vielversprechende Möglichkeit, den nächsten Durchbruch in der robotischen Manipulation zu erreichen.

Im Verhältnis zu ihrer Bedeutung ist die Forschung im Bereich der taktilen Sensorik und Verarbeitung noch immer relativ bescheiden im Umfang. Mit der Touch Sensing and Processing Summer School möchten Roberto Calandra und SECAI internationalen Forscher:innen erstmals eine Plattform bieten, auf der sie Input erhalten und sich über ihre Forschungsanliegen austauschen können. Dazu lud er führende Expert:innen aus Forschung und Industrie (TouchLab und Meta AI) nach Pirna ein, um den Teilnehmer:innen Einblicke in ihre Arbeit mit taktilen Sensoren zu gewähren. Zu den eingeladenen Expert:innen gehörten unter anderem Prof. Mark R. Cutkosky von der Stanford University, der über die Multimodalität des Tastsinns sprach und in seiner Forschung biologische Eigenschaften einbezieht, sowie Zaki Hussein, der durch sein Unternehmen Touchlab Limited wertvolle Einblicke in industrielle Anwendungen bot, und Merle Fairhurst, die das Feld aus psychologischer Perspektive beleuchtete. Neben den Vorträgen umfasste die Veranstaltung eine breite Palette interaktiver Module, darunter Workshops, Diskussionen und eine Postersession. Zusätzlich und unterstützend zum fachlichen Austausch bot die Summer School kulturelle Angebote und offene Formate, die den Austausch zwischen den Teilnehmer:innen förderten. Diese Atmosphäre spiegelt sich exemplarisch in der Aussage von Teilnehmer Zain Murtaza wider: „Wir haben hier alle zusammengelebt, und bei allen sozialen Interaktionen diskutieren wir diese Ideen auf freundliche und offene Weise. Ich mag diese Atmosphäre wirklich sehr, und darüber hinaus profitiere ich von der Erfahrung einiger herausragender Forscher:innen“.

Die Summer School bietet einen wichtigen Beitrag zum raschen Wachstum dieses bedeutenden Forschungsfeldes. Mit Blick auf die vergangenen Tage und auf die kommenden Jahre unterstreicht Roberto Calandra die Bedeutung solcher Initiativen: „Ich hoffe, dass wir die Summer School für Touch Sensing and Processing noch viele Jahre fortführen können, denn wir brauchen dringend Veranstaltungen, die unsere Forschungsgemeinschaft zusammenbringen und neue Doktorand:innen fördern, die in diesem Bereich arbeiten möchten“.