26.01.2023
SECAI begrüßt die erste Kohorte ihrer Graduiertenschule
Mit Beginn des neuen Jahres heißt SECAI, eine der vom DAAD geförderten Konrad Zuse Schools of Excellence in Artificial Intelligence, ihre ersten Nachwuchswissenschaftler:innen willkommen. In den nächsten Jahren werden sie mit ihrer Forschung zur KI in der Informatik, Elektrotechnik und Medizin Erkenntnisse gewinnen und neue Ansätze entwickeln. Dabei reicht das fachliche Spektrum der Doktorand:innen und klinischen Wissenschaftler:innen von der Entwicklung neuer KI-Methoden durch Zusammenführung der Vorteile bisher unvereinbarer Prinzipien („composite“) bis hin zur Einbettung von KI-Algorithmen in maßgeschneiderte Mikroelektronik und intelligente Geräte („embedded“). Beispielsweise wird Deianira Fejzaj, Doktorandin bei SECAI, mit ihrer Promotion zu „2D-Material-Based Synapses for Neuromorphic Computing" wichtige Beiträge liefern, um Mechanismen des menschlichen Gehirns in die Mikroelektronik zu übertragen.
Am 26. Januar 2023 kamen die dreizehn angehenden Doktorand:innen und klinischen Wissenschaftler:innen in Leipzig mit den akademischen Fellows und Stipendiat:innen aus SECAI zu einem ersten Treffen zusammen, um sich kennenzulernen und sich thematisch zu vernetzen. Inhaltliche Höhepunkte des Tages waren Vorträge von akademischen Fellows: Beispielsweise gewährte Prof. Martin Bogdan mit seinem Vortrag zu „Brain-Computer-Interface: From Stroke Rehabilitation to Consciousness Detection” einen Einblick in die Forschung von ihm und seinem Team, die KI-Algorithmen mit Medizintechnik kombiniert, um die Rehabilitation von Patienten nach Schlaganfällen zu verbessern und Bewusstsein, insbesondere bei Patienten mit Locked-In-Syndrom, beobachten und verstehen zu können. Der Vortrag zeigte, wie wichtig das Zusammenspiel der Forschungsbereiche von SECAI ist, hier insbesondere von Medizin, Informatik und Ethik. Neben den Fachvorträgen konnten die Teilnehmer:innen die fachliche und personelle Bandbreite von SECAI im persönlichen Austausch kennenlernen: Die School kombiniert nicht nur fünf Forschungsbereiche, sondern mit der TU Dresden, der Universität Leipzig und dem EKFZ auch drei Forschungseinrichtungen und ein internationales Team an Wissenschafter:innen.
„Die Herausforderung in der Künstlichen Intelligenz ist, dass sie immer ein Zusammenspiel vieler Ideen und Technologien voraussetzt“, sagt Prof. Markus Krötzsch, Direktor von SECAI. „Damit uns ein System als intelligent erscheint, müssen Algorithmen, Daten und Hardware gut aufeinander abgestimmt sein. Deshalb wollen wir in SECAI Menschen zusammenzubringen, die KI aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln erforschen und dabei auch keine Angst haben, ganz neue Wege zu gehen, anstatt nur dem aktuellen Mainstream zu folgen.“ Demnach kann der Auftakt in diesem Jahr wohl als voller Erfolg gelten. „Wir haben hier eine beeindruckende Bandbreite von Talenten und Fähigkeiten, aber auch schon viele Ideen für die gemeinsame Forschung“, freut sich Krötzsch.
„Machine Learning (ML) und Artificial Intelligence (AI) sind aus der Bioinformatik und den Lebenswissenschaften insgesamt nicht mehr wegzudenken. Allerdings sind ML- und AI-Anwendungen in diesem Bereich auch mit besonderen Gegebenheiten konfrontiert: Das betrifft sowohl die technische Seite, insbesondere die Verfügbarkeit und Komplexität von Daten, aber auch die ethischen Fragen, vor allem mit Blick auf medizinische Daten", ergänzt Prof. Peter Stadler, stellvertretender Direktor und Leiter der Professur für Bioinformatik an der Universität Leipzig. In Leipzig liegt ein Schwerpunkt innerhalb von SECAI auf der Spitzenforschung für AI in Lebenswissenschaften und personalisierter Medizin. „SECAI gibt uns die einzigartige Möglichkeit, gerade für diesen kritischen Bereich systematisch hochqualifizierte Spezialisten heranzubilden", betont Stadler mit Blick auf die Nachwuchswissenschaftler:innen in SECAI.