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TU Dresden
Ein gemeinsames Projekt mit Uni Leipzig DE EN
Patrick Schöfer (Mitte)

03.10.2024

Martin Bogdan und Partick Schöfer initiieren interdisziplinäre Diskussionen in Waterloo, Kanada

Prof. Dr. Martin Bogdan und Doktorand Patrick Schöfer initiierten diesen Juli ein interdisziplinäres Diskussionsgespräch an der University of Waterloo in Kanada. Im Rahmen ihrer laufenden Forschung zur Frage, ob Machine Learning (ML) einen Zustand der Langeweile erleben kann, ermöglichte ihr einwöchiger Besuch einen wertvollen interdisziplinären Austausch mit Prof. Dr. James Danckert, einem Experten für die psychologischen Aspekte der Langeweile. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, eine Brücke zwischen den Bereichen der künstlichen Intelligenz und der Psychologie zu schlagen, um durch gemeinsame Veröffentlichungen und weiteren Forschungsaustausch in der Zukunft weitere Einblicke zu ermöglichen.

Langeweile ist ein Zustand, den Menschen erleben – und zwar nicht als Faulheit, sondern als einen Zustand des Begehrens. Er signalisiert eine Diskrepanz zwischen dem, was gerade passiert, und den Erwartungen einer Person und deutet darauf hin, dass die aktuelle Situation nicht den Wünschen oder Interessen entspricht, was wiederum zu Unzufriedenheit führt. Dies ist einer der Schwerpunkte von Patrick Schöfers Forschungsarbeit, in der er untersucht, ob ML, das die intelligente Informationsverarbeitung des menschlichen Gehirns nachahmen sollen, den Zustand der Langeweile auf ähnliche Weise erleben können wie Menschen. Es ist daher wichtig, mehr interdisziplinäre Einblicke in die psychologischen Perspektiven der Langeweile zu gewinnen. In der Diskussion mit Prof. James Danckert wurde untersucht, wie Erkenntnisse aus der Psychologie in die KI übertragen werden können, insbesondere im Hinblick darauf, was Langeweile im Kontext der künstlichen Intelligenz bedeuten könnte. Ein weiteres Ziel war es, die Regulationsmechanismen der Langeweile in der bioinspirierten Informationsverarbeitung zu modellieren, was das Potenzial für eine engere Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen verdeutlicht.

Patrick Schöfer ist Teil der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Bogdan, die sich auf Spiking Neural Networks konzentriert, insbesondere auf die synaptische Übertragung unter Verwendung des Modified Stochastic Synaptic Model (MSSM) und geeigneter Lernmodelle. Die Arbeit der Gruppe findet vor allem in Gesundheitssystemen, einschließlich Brain-Computer Interfaces und Schlaganfall-Rehabilitation, sowie in industriellen Kontexten Anwendung. Aufgrund des interdisziplinären Charakters ihrer Forschung ist es entscheidend, dass sie mit Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten. „Für mich persönlich war er sehr hilfreich und inspirierend, da wir dort mit einem Experten der Psychologie diskutieren und Ideen austauschen konnten. Außerdem konnten wir so eine Basis für eine mögliche Kooperation schaffen, die sehr hilfreich für unser Vorhaben ist“, so Patrick Schöfer.